• Aus­stel­lung 2019

    Chris­ti­an Bobst, Die Dop­pel­flücht­lin­ge von Shatila

  • Ort

    Kirch­ge­mein­de­haus, Che­mi­née-Raum

  • Füh­run­gen

    Do und So, je­weils 14.00 Uhr

Die Dop­pel­flücht­lin­ge von Shatila

Shati­la ist ein pa­läs­ti­nen­si­sches Flücht­lings­la­ger im Sü­den Bei­ruts. Es wur­de für eine An­zahl  von etwa 3000 Men­schen nach dem ara­bisch-is­rae­li­schen Krieg 1949 ge­baut, um die pa­läs­ti­nen­si­schen Flücht­lin­ge auf­zu­neh­men, die wäh­rend des pa­läs­ti­nen­si­schen Ex­odus 1948 ge­flo­hen sind oder ver­trie­ben wur­den. Shati­la wird 2019 sieb­zig Jah­re alt und ist ei­nes der äl­tes­ten Flücht­lings­la­ger der Welt.

Im Li­ba­non gibt es 12 pa­läs­ti­nen­si­sche Flücht­lings­la­ger mit ins­ge­samt rund 500'000 re­gis­trier­ten Flücht­lin­gen. Li­ba­nons Nach­bar­land Sy­ri­en bot einst wei­te­ren 560'000 pa­läs­ti­nen­si­schen Flücht­lin­gen in 13 La­gern Un­ter­kunft. Seit Be­ginn des sy­ri­schen Bür­ger­kriegs sind mehr als 110'000 in Sy­ri­en ge­bo­re­ne Pa­läs­ti­nen­ser aus Sy­ri­en ge­flo­hen und zu so­ge­nann­ten "Dop­pel­flücht­lin­gen" ge­wor­den. In­fol­ge­des­sen stieg die Zahl der Flücht­lin­ge in Shati­la von 10'000 im Jahr 2014 auf schät­zungs­wei­se 24'000 Men­schen, die nun auf etwa ei­nem Qua­drat­ki­lo­me­ter zu­sam­men­ge­pfercht sind.

Der Li­ba­non hat von al­len Nach­bar­staa­ten Sy­ri­ens im Ver­hält­nis zur Be­völ­ke­rungs­zahl am meis­ten Schutz­su­chen­de auf­ge­nom­men. Al­ler­dings er­hal­ten sie vom Staat we­der eine Un­ter­kunft noch Nah­rungs­mit­tel. Und eine Ar­beits­er­laub­nis zu er­hal­ten ist prak­tisch un­mög­lich. In­fol­ge­des­sen le­ben die Flücht­lin­ge in Shati­la in gros­ser Ar­mut. Das La­ger hat zu­dem an­geb­lich eine der höchs­ten städ­ti­schen Be­völ­ke­rungs­dich­ten der Welt und platzt aus al­len Näh­ten, ein dunk­les, ge­dräng­tes Be­ton­la­by­rinth mit ho­hen Kri­mi­na­li­täts­ra­ten und ei­ner ho­hen An­zahl von Über­grif­fen auf Frauen

Die Flücht­lin­ge im La­ger tei­len alle nur eine Hoff­nung: die­ses Ge­fäng­nis so schnell wie mög­lich zu ver­las­sen und in ein an­de­res Land flie­gen zu können.

Chris­ti­an Bobst

Der Re­por­ta­ge­fo­to­graf Chris­ti­an Bobst stu­dier­te ur­sprüng­lich Gra­phic De­sign. Für fast 15 Jah­re ar­bei­te­te er für Wer­be­agen­tu­ren wie Wirz, Ad­vico, Young & Ru­ci­cam und Jung von Matt in der Schweiz und Deutsch­land und wur­de mehr­fach für sei­ne Ar­beit in­ter­na­tio­nal aus­ge­zeich­net. 2010 mach­te er sich selb­stän­dig und be­gann als frei­er Do­ku­men­tar­fo­to­graf zu ar­bei­ten. Seit­her rea­li­sier­te er zahl­rei­che Fo­to­re­por­ta­gen und Auf­trä­ge in Eu­ro­pa, Afri­ka, Asi­en, Nord- und Süd­ame­ri­ka. Sei­ne Ar­bei­ten wur­den in Ma­ga­zi­nen, Ta­ges­zei­tun­gen und On­line­me­di­en wie Stern, The Guar­di­an, NZZ, die Zeit, The New York Re­views of Books, Huf­fing­ton Post, Lens­Cul­tu­re und Geo. 2016 ge­wann er un­ter an­de­rem den 2. Preis des World Press Pho­to Awards in der Ka­te­go­rie Sport Sto­ries, 2017 wur­de er mit dem vfg Swiss Pho­to Award, dem Fo­to­preis des Kan­tons So­lo­thurn so­wie in den USA beim NPPA und im PDN Pho­to An­nu­al aus­ge­zeich­net. Chris­ti­an Bobst wohnt in Zü­rich und ist Mit­glied der Fo­to­agen­tur laif in Deutschland.

www.christianbobstphotography.com

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